Wer Roast Apple schon mal live erlebt hat, weiß: Diese Band hat Energie im Gepäck – und das auf charmante, unaufgeregte und dennoch mitreißende Weise. Zwischen tanzbaren Discosounds und nachdenklichen Indie-Momenten schafft es die Hamburger Band, ihre ganz persönliche Note in jedem Song hörbar zu machen.
Im Interview erzählen Roast Apple, warum es ihnen beim Songwriting vor allem auf Authentizität ankommt und wie sich ihre musikalische Handschrift im Laufe der Jahre entwickelt hat. Auch wenn ihre Wurzeln stark vom britischen Indie geprägt sind, mischen sich heute unterschiedlichste Einflüsse in ihren Sound – nicht zuletzt spürbar auf ihrer aktuellen EP Slowly Losing Ground.
Trotz aller Studioarbeit schlägt ihr Herz eindeutig für die Bühne: Die Band liebt es, live zu spielen – am liebsten spontan, direkt und mit echtem Kontakt zum Publikum. Genau das erwartet auch die Besucher*innen bei Hör Hin Vol. 3 im Schützenhaus Münchberg. In akustischem Setup und mit neuen Songs im Gepäck verspricht die Band einen Abend voller guter Laune, ehrlicher Geschichten und viel Musik.
Euer Sound ist extrem mitreißend – was ist euch besonders wichtig, wenn ihr Songs schreibt?
Uns ist beim Schreiben besonders wichtig, dass möglichst viel von unserer persönlichen DNA in den Songs steckt. Da wir überwiegend optimistische Ansichten haben und finden, dass das Leben es wert ist, genossen zu werden, spiegelt sich das natürlich auch indirekt in den positiven und energiegeladenen Vibes einiger Songs wider. Hin und wieder haben wir natürlich auch nachdenkliche Momente wie z.B. auf unserer aktuellen EP „Slowly Losing Ground“. Am Ende sind wir meistens dann zufrieden, wenn wir uns in den Songs, die wir releasen und live spielen selbst wieder erkennen und mit etwas Abstand sagen können: Ja, so haben wir uns in dem Moment gefühlt und das haben wir versucht, in einem Song zu verpacken.
Viele Indie-Bands kommen aus England oder den USA. Was unterscheidet euch als deutsche Indie-Band von diesen Einflüssen?
Unsere Einflüsse waren, vor allem zu Beginn, auf jeden Fall sehr britisch und bis heute hört eigentlich niemand von uns besonders viel oder gerne deutsche Musik. Das ist einfach Geschmackssache. Aber auf jeden Fall sind unsere Einflüsse über die Zeit diverser geworden und jeder hört von uns mittlerweile eigentlich fast alles an Musik, was sich dann auch teilweise in unseren Songs zeigt. „Take Me Higher“ z.B. ist ein Discosong, der sehr nach 70ern klingt.
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Ihr habt einen modernen, internationalen Sound – wie sehr spielt Streaming oder Social Media für euch eine Rolle in der Verbreitung eurer Musik?
Streamingplattformen wie Spotify, Apple, Youtube und co. bieten auf jeden Fall super Möglichkeiten für uns, sei es durch Playlisten oder Algorithmen, auch im Ausland Gehör zu finden. Das zeigen auch die Statistiken. Von daher freuen wir uns dort über jeden Support von Seiten der Plattformen, aber auch zahlreichen anderen Playlist KuratorInnen. Bei Social Media konzentrieren wir uns eher auf unsere lokalen Fans und Follower. Dort ständig stattzufinden ist so schon sehr viel Arbeit und verlangt Zeit, die dann irgendwie beim Musik machen fehlt. Wir machen das schon gerne und toben uns da hin und wieder aus, aber manchmal ziehen wir uns einfach auch in den Proberaum zurück und was bringt es dann jeden Tag im Prinzip das gleiche Video zu posten, vor der gleichen Kulisse? Mal gucken, was die Zukunft bringt, soziale Medien sind aktuell wichtiger denn je, um gesehen und gehört zu werden. Vielleicht bekommen wir auf unseren Konzerten in Japan im April auf der Expo auch so viele neue internationale Fans dazu, dass wir jetzt alle Postings auf Englisch machen müssen, haha.
Was ist für euch wichtiger: Die Studioaufnahme oder die Energie eines Live-Konzerts?
Da scheiden sich innerhalb der Band ein wenig die Geister glaube ich, aber ich würde sagen, es gibt eine leichte Tendenz zum Live spielen. Bei mir auf jeden Fall eine starke. Die Energie, die entsteht, wenn möglichst viele, gleichgesinnte, gut gelaunte Menschen gemeinsam Spaß haben, kann halt kein Studio der Welt erzeugen.
Was bedeutet es euch, bei der „Hör Hin“-Reihe im Schützenhaus Münchberg dabei zu sein, und was können die Besucher von eurem Auftritt erwarten?
Eines unserer Hauptziele für 2025 war und ist es, wieder möglichst viel live zu spielen und von daher freuen wir uns riesig auf die Tour und besonders auf das Münchberg Wochenende, an dem wir insgesamt drei Konzerte in Münchberg, München und Wien spielen dürfen. Da die ganze Tour eine Acoustic Tour ist, sind wir auf der Bühne einfach viel spontaner und flexibler, weswegen kein Abend dem anderen gleichen wird. Besonders im Süden (zumindest für uns Hamburger) werden wir einige Songs zum ersten Mal performen und hoffentlich gemeinsam mit euch einen super Abend voller guter Laune, lustiger Geschichten und bester Musik haben!