Jazz ist ihr Ausgangspunkt, doch ihre Musik geht weit darüber hinaus: Behle verstehen sich als Brückenbauer zwischen Genres und Klangwelten. Mit raffinierten Harmonien, improvisierten Soli und einer Prise Experimentierfreude begeistert das Duo sowohl Jazzliebhaber als auch ein Publikum, das sich auf neue musikalische Erfahrungen einlässt.
Bei der Konzertreihe „Hör Hin“ im Schützenhaus Münchberg bringen Behle ihre besondere Mischung aus Jazz, Pop und Spontaneität auf die Bühne. Ihre Live-Auftritte sind geprägt von intensiver musikalischer Interaktion, die jedem Konzert eine einzigartige Note verleiht. Kein Abend gleicht dem anderen, denn Improvisation ist ein zentrales Element ihrer Performance – mal subtil in feinen Nuancen, mal in Form von kühnen musikalischen Ausbrüchen, die den Song in völlig neue Richtungen lenken können.
Im Interview erzählen Behle von ihrer Leidenschaft für den Jazz, ihrer Inspiration durch Größen wie Ella Fitzgerald und Joe Pass sowie der Balance zwischen Studioarbeit und Live-Performance. Sie geben spannende Einblicke in ihre musikalische Reise und verraten, was das Publikum von ihrem Auftritt bei „Hör Hin Vol. 3“ erwarten kann.
Eure Musik ist stark vom Jazz beeinflusst – wie würdet ihr euren eigenen Stil beschreiben?
Der Jazz ist unser Ausgangspunkt, aber wir definieren uns nicht als reine Jazzband. Wir schlagen eine Brücke zwischen den musikalischen Welten: Wir laden zum einen Menschen ein, die normalerweise dieses Genre nicht hören, aber offen für neue Klangerfahrungen sind. Gleichzeitig legen wir aber auch Wert auf musikalische Substanz und Raffinesse. Komplexe Harmonien, improvisierte Soli und ein vielseitiges Spektrum an Stimmungen und Klangfarben sorgen dafür, dass damit auch Jazzkenner auf ihre Kosten kommen.
Zusätzlich bauen wir auch immer wieder gern eigene Pop-Titel in unsere Konzerte ein, da wir eine große Experimentierfreude besitzen.
Jazz lebt von Improvisation. Wie viel Raum gebt ihr euch auf der Bühne für spontane musikalische Entwicklungen?
Für uns als Behle ist die Improvisation ein zentrales Element unserer Live-Auftritte. Jazz ist für uns nicht nur eine Musikrichtung, sondern eine Lebenseinstellung, die von Spontanität und dem Dialog zwischen den Musikern lebt. Auf der Bühne lassen wir uns daher gerne treiben und geben uns viel Raum für spontane musikalische Entwicklungen.
Dabei ist es uns wichtig, ein Gleichgewicht zwischen vorbereiteten Strukturen und freier Impro zu finden. Wir haben natürlich ein Repertoire an Songs, die wir im Vorfeld proben und die als Gerüst für unsere Auftritte dienen. Innerhalb dieser Songs lassen wir aber immer wieder Freiräume für Improvisationen, die je nach Stimmung, Publikum und Location variieren können.
Manchmal entstehen so ganz neue musikalische Ideen, die wir im Moment des Konzerts entwickeln und die den Song in eine ganz andere Richtung lenken können. Es ist ein bisschen wie ein Gespräch, bei dem jeder von uns seine eigenen Ideen einbringt und wir gemeinsam etwas Neues schaffen
Welche Künstler oder musikalischen Strömungen haben euch inspiriert? Gibt es Vorbilder, an denen ihr euch orientiert?
Unsere eigens zusammengestellte Playlist mit Lieblingsliedern ist ein bunter Flickenteppich, gewebt aus den Klängen verschiedenster Genres. Von dem rockigen Sound von TOTO über die düstere Pop-Ästhetik von Billie Eilish bis hin zu den tiefgründigen Texten von Mayberg, dem funkigen Groove von Jan Delay und der gefühlvollen Intimität von Tina Dico – wir saugen Inspiration aus einem breiten Spektrum auf.
Wenn wir uns jedoch auf den Jazz als Kern unserer Musik konzentrieren, ragen zwei Namen heraus: Ella Fitzgerald und Joe Pass. Ihre Fähigkeit, als Duo atemberaubende Live-Konzerte zu geben, ist für uns ein unerschöpfliches Quell der Inspiration. Die Professionalität, die tiefe musikalische Verbindung und die unglaubliche Vielfalt, die sie in dieser reduzierten Besetzung erreichen, sind für uns ein leuchtendes Vorbild.
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Wie wichtig ist euch der Live-Aspekt eurer Musik, und wie unterscheidet sich ein Studiotrack von einer Live-Performance?
Eine Live-Performance ist bei uns geprägt von Spontaneität, Improvisation und der einzigartigen Energie des Augenblicks. Jeder Auftritt ist anders, jeder Abend bringt neue Nuancen und Interpretationen unserer Musik hervor. Die Interaktion mit dem Publikum, das gemeinsame Erleben von Klängen und Emotionen, schafft eine unvergleichliche Atmosphäre, die im Studio nicht reproduzierbar ist. Die Bühne ist demnach für uns der Ort, an dem wir unsere Leidenschaft an der Musik und unsere Spielfreude ungefiltert mit dem Publikum teilen können.
Doch auch die Produktion im Studio erfüllt uns, denn hier können wir an Details feilen, Klanglandschaften erschaffen und die Perfektion anstreben. Eine tolle Aufgabe, in der man sich auch manchmal verlieren kann.
Was bedeutet es euch, bei der „Hör Hin“-Reihe im Schützenhaus Münchberg dabei zu sein, und was können die Besucher von eurem Auftritt erwarten?
Auch wenn die Reihe noch relativ neu ist, zeigt die Auswahl der bisherigen und zukünftigen Künstler, dass hier Wert auf Qualität gelegt wird. Es ist daher für uns als Erfurter Band eine Ehre, bei „Hör Hin“ dabei sein zu dürfen.
Wir haben für unseren Slot ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt, das sowohl bekannte Jazzstandards als auch eigene Pop-Kompositionen beinhaltet, und hoffen, dass wir damit einen schönen Abendauftakt gestalten können.